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FAQ

Sektionsredner

Professor Dr. Myriam Gerhard (Oldenburg) - Curriculum Vitae
Wissenschaftsphilosophie nach Hegel

Abstract

In der Folge des von Löwith so genannten „revolutionäre(n) Bruch im Denken des 19. Jahrhunderts“ scheint allererst der Rahmen für eine die Naturwissenschaften ernstnehmende Wissenschaftsphilosophie gegeben zu sein. Das „Jahrhundert“ oder “Zeitalter der Naturwissenschaften“ (Werner von Siemens) wird nicht nur als Siegeszug der überaus erfolgreichen Naturwissenschaften verstanden, sondern zugleich als eine notwendige Emanzipation von der klassischen deutschen Philosophie. Eine die Naturwissenschaften in ihren Aufgaben und Methoden ernstnehmende Wissenschaftsphilosophie ist in diesem Sinne erst nach Hegel denkbar. Entgegen dieser weitverbreiteten Auffassung möchte ich in meinem Vortrag aufzeigen, inwiefern Hegel – vor allem in seiner subjektiven Logik – eine nicht zu unterschätzende Konzeption vorlegt, die durchaus als eine Korrektur verkürzter, empirischer Wissenschaftstheorien zu begreifen ist.

Hegels Konzept der Organisation der Wissenschaft durch – wie er schreibt – „das eigne Leben des Begriffs“ (GW 9, 38) verdient in diesem Zusammenhang eine besondere Beachtung. Zu klären ist, inwiefern diese Organisation der Wissenschaft durch das eigne Leben des Begriffs, die Hegel in der subjektiven Logik entwickelt, von Bedeutung sein kann für eine Naturphilosophie oder gar für die einzelnen Naturwissenschaften. Daß Hegels Anspruch an eine Wissenschaftsphilosophie nicht unproblematisch ist, ist offensichtlich. Deutlich wird das problematische Verhältnis von Begriff und Natur im Übergang zur Realphilosophie, das Hegel als eine der Philosophie Grenzen setzende „Ohnmacht der Natur“ (GW 20, 240) hervorhebt. Fragwürdig muß an dieser Stelle bleiben, ob es diese Grenzen der Philosophie sind, die mit dem Eintritt in die Realphilosophie vom Anspruch der Hegelschen Logik, einen adäquaten, wahren Begriff zu entwickeln, allein übrig bleiben. Soll die Logik in einem umfassenden Sinn als ein Organon begriffen werden, wie Hegel zu Beginn der subjektiven Logik schreibt, so ist dieses Resultat alles andere als zufriedenstellend. Es wird in dem Vortrag zu zeigen sein, ob und inwiefern von der Hegelschen Konzeption der Selbstorganisation der Wissenschaft durch den Begriff mehr übrig bleibt, als die Forderung, die Natur auf den ihr eigenen Begriff zu beziehen und gleichermaßen diese Beziehung einer kritischen Reflexion zu unterziehen.

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Curriculum Vitae von Professor Dr. Myriam Gerhard

Studium:
  • Bis 1997: Philosophie, Politikwissenschaften, Physik (Hannover). Abschluss: M.A.
Promotion:
  • 2001: Von der Materie der Wissenschaft zur Wissenschaft der Materie (Hannover)
Derzeitige Universität oder Institution:
  • Universität Oldenburg
Forschungsschwerpunkt(e):
  • Klassische Deutsche Philosophie
  • Wissenschaftsphilosophie
  • Naturphilosophie
Berufliche Stationen:
  • 10/2004: Juniorprofessorin, Universität Oldenburg
  • 04/2004 - 09/2004: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Hegel-Archiv, Universität Bochum
  • 09/2003 - 03/2004: Visiting Research Fellow, University of Durham, UK
Wichtigste Publikation(en):
  • Von der Materie der Wissenschaft zur Wissenschaft der Materie, Berlin 2002.
  • Gemeinsam mit K. Bayertz u. W. Jaeschke (Hg.): Weltanschauung, Philosophie und Naturwissenschaft im 19. Jahrhundert, 3 Bde., Hamburg 2007.
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